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DIE GESCHICHTE DER ANSICHTSKARTE

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Die Geschichte der ersten Postkarten, deren Erforschung man übrigens auch Philokartie nennt, begann nachweislich schon vor etwas mehr als 200 Jahren in Frankreich.

Die Geschichte der Ansichtskarte in Deutschland begann 1865. Der erste Vorschlag kam von Heinrich von Stephan, dem späteren Generalpostdirektor des Deutschen Reichs und Mitbegründer des Weltpostvereins. Allerdings wurde der Vorschlag mit der Begründung, das Postgeheimnis zu verletzen, abgelehnt. Zwei Leipziger reichten dann 1868 beim Generalpostamt in Berlin ein Muster für eine „Universal-Correspondenz-Karte“ ein. Auch dieser Vorschlag wurde von der preußischen Postadministration abgelehnt. Letztendlich war es die österreich-ungarische Post, die im Oktober 1869 eine solche Karte einführte, weil sie dem damaligen Zeitgeist entsprach. Sie verkaufte bis Ende des Jahres bereits 3 Millionen Karten. 1870 kann Heinrich von Stephan seine Idee dann endlich in Deutschland verwirklichen. In Berlin werden am ersten Verkaufstag 45.000 Exemplare verkauft. Kurze Zeit später werden die ersten Karten bereits mit kleinen Bildern versehen. Der anwachsende Tourismus sorgte für eine schnell wachsende Nachfrage nach Ansichtskarten. Mit der Zeit wird die Ansichtskarte als Sammelobjekt entdeckt. Am 1. April 1886 erscheint in Leipzig die Zeitschrift Der Postkartensammler. Aus der Zeit von 1897 bis 1905 stammen die schönen farbigen Lithographiekarten. Sie sind ein Beispiel der farbenprächtigen Chromolithographiekunst. Durch den Einsatz der damals hochmodernen Schnellpressen, wurde die Ansichtskarte nun auch noch im Preis überaus attraktiv und expandierte damit zur Massenproduktion. In Deutschland wurden 1903 bereits 400 Millionen Ansichtskarten verschickt. Ab 1905 wird die Karte geteilt. Die rechte Seite steht für die Anschrift zur Verfügung und die linke für Mitteilungen. Damit ist die gesamte Rückseite frei für Bilder.

Das „Goldene Zeitalter der Ansichtskarten“ waren die Jahre zwischen 1897 bis 1918.

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